morning glory concerts e.V.
über uns

über uns

Unser Verein morning glory concerts e.V. gründete sich bereits 2016 in Dresden und stellte zunächst das Erlebbarmachen von Kultur in allen Gesellschaftsschichten in den Vordergrund. Wir organisierten dafür vor allem Konzerte.

Durch die vielfältige künstlerische Verbindung zum Nachbarland Polen entstand die Veranstaltungsreihe This is Poland (2016), die ein Stück polnische Kunst und Kultur in Form von Konzerten, Lesungen und Ausstellungen nach Dresden brachte. Im Rahmen der Reihe fand auch der deutsch-polnische Jugendaustausch This is Kulturwerkstatt//warsztaty kultury statt. Deutsche und polnische Jugendliche begegneten sich gemeinsam in einem künstlerischen und kulturellen Angebot und erschufen zusammen Programmpunkte für eine Veranstaltung.

Ab 2017 setzten wir uns mehr mit der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung als Verein auseinander und unsere Veranstaltungen, bis dahin hauptsächlich Konzerte, wurden vielfältiger, politischer und diverser. Wir starteten unsere queerarabische Veranstaltungsreihe Jalla rakasni, eine Tanzveranstaltung, die queerarabischen Künstler*innen eine Bühne bot.

Die Veranstaltungen wurden von der Refugeecommunity zunächst begleitet, schlussendlich dann eigenständig durchgeführt. Dazu gehörten auch queerarabische Talent-, Travestie- und Latinshows. Für die Veranstaltungen mit dem Schwerpunkt auf lateinamerikanischer Kultur entschieden wir uns, da immer mehr Venezolaner*innen in Dresden ankamen. 2019 machten sie die größte Geflüchtetengruppe in Sachsen aus[1]. Die Veranstaltungsreihe setzte auf Empowerment der marginalisierten Gruppen und wollte vor allem die Sichtbarkeit der queerarabischen und queervenezolanischen Kultur in der Dresdner Clubszene erreichen.

In der Corona-Zeit, die einen großen Umbruch für die Veranstaltungsbranche darstellt, versuchten wir kulturelle Alternativen zu entwickeln. Im Rahmen dieses Prozesses entstand das Konzept Fahrradkultour, ausgezeichnet durch Wir gestalten Dresden und den Landestourismusverband Sachsen. Das Lonesome Lake Festival (kurz LoLa), das sich durch die Schwerpunkte Regionalität, Nachhaltigkeit und Diversität auszeichnet, fand inmitten der Unsicherheiten im Juli 2020 zum ersten Mal statt. Coronabedingt war es ebenfalls vielen kurzfristigen Umplanungen und Kürzungen unterworfen. 2021 soll das LoLa zum zweiten Mal stattfinden, dann zum ersten Mal im vollen Umfang.

Wir nutzen die pandemische Lage außerdem, um uns unserer Zielsetzung als Verein bewusst zu werden. Unsere Veranstaltungen und Projekte sollen Diversität und Abwechslungsreichtum der Kulturszene und der Gesellschaft abbilden. Schon bei der Zusammenstellung unseres Vereins spielt Diversität eine herausragende Rolle, da er zum Teil aus queeren Geflüchteten besteht.

Uns ist bewusst, dass wir aufgrund unserer weißen Privilegien einen erleichterten Zugang zur Veranstaltungsbranche haben. Daher setzen wir uns für einen antidiskriminierenden Zugang ein. Das Projekt Geflüchtete in Kunst und Kultur ist seit 2019 etabliert und hat vor allem das Ziel Geflüchteten den Zugang zur Gestaltung eigener Veranstaltungen zu ermöglichen.

Seit 1.1.2021 setzt sich dieses Projekt gefördert durch die Stiftung Soziokultur der Bundesrepublik Deutschland unter dem Namen marhala gadida fort. Das Projekt setzt sich mit Orientalismus in der eurozentrischen Gesellschaft auseinander und versucht ihr Kulturpunkte entgegenzusetzen.

Neben den Veranstaltungen veröffentlichen wir unter dem Label Dynamite Platten zum einen Dynamite Platten 1, ein Crowdfunding-Projekt zur Unterstützung von Künstler*innen in der Corona-Zeit. Zum anderen planen wir eine Platte mit Beiträgen von sächsischen BIPoC Künstler*innen, um auch ihre Sichtbarkeit in der Veranstaltungsbranche zu erhöhen. In diesem Projekt werden wir durch den Fonds Soziokultur unterstützt.

Im Rahmen unserer Zielsetzung für kulturelle Vielfalt und eine diversitätsbewusste Gesellschaft, entstand auch eine Lesereihe, die marginalisierte Gesellschaftsgruppen thematisiert. Im Mittelpunkt stehen mit den Autorinnen Alice Hasters (Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen aber wissen sollten), Ronya Othmann (Die Sommer), Kübra Gümüşay (Sprache und Sein), Mirna Funk (Winternähe, Zwischen Du und Ich) und Emilia Roig (why we matter) vor allem starke Frauen mit gesellschaftsrelevanten Themen.


[1] Sächsisches Staatsministerium des Innern (Hrsg.): Ankommen und Asylverfahren. Aktuelle Zahlen. URL: https://www.asylinfo.sachsen.de/ankommen-und-asylverfahren.html. letzter Zugriff 20.02.2021.